The Mudcat Café TM
Thread #10236   Message #3932946
Posted By: GUEST,Phil d'Conch
23-Jun-18 - 09:41 PM
Thread Name: Lyr ADD: Choucoune
Subject: RE: Lyr Req: Choucoune
“Die Perle unter den Liedern Haïtis ist ,,Choucoune”6 , ein über das ganze Land verbreitetes und äußerst beliebtes Volkslied, das etwa um das Jahr 1878 entstanden ist. Als Komposnist gilt der 1886 in Port-au-Prince versterbene M. Monton. Die ebenso volkstümliche Dichtung rührt von dem begabtesten Dichter des Landes, Oswald Durand (gest. 1906), her….

[Score – verse]

Dan folgt voller Koketterie und Grazie der Refrain:

[Score – refrain]

Wieder steht im Mittelpnkt der Dichtung eine Mulattin, Choucoune, ein leichstsinniges Persönchen, das den jungen Leuten seinerseit die Köpfe verdrehte12 . Die Dichtung, im créole, dem haïtianischen Patois geschrieben, ist von drolliger Naivität, besitzt aber auch starke lyrische Reize. Da ich die Kenntnis des Französischen bei meinen Lesern voraussetze, gebe ich im folgenden eine Übersetzung, in der ich eine Redewendung im Refrain, die mir besonders charakteristisch erscheint, unübersetzt stephen lasse: dé pieds moin lan chain'. Es heißt: Car dipi jou-la (car depuis ce jour ) dé pieds moin (les pieds à moi), lan chain' (étaient enchainés). Also: Seit jenem Tage waren meine Füße wie angekettet – womit der Erzählende sagen will, daß er bis über die Ohren verliebt war. Der Übersetsung schicke ich die zwei ersten Strophen im Original voraus:

6. Ist vollständig notiert in dem oben genannten Sammelwerk, Heft 2 (Zentral-Amerika, Westindien und Venezuela). p.21

Followed by same two opening Créole verses from 1911's “Stimmen...” plus all eight verses of the Oswald poem in German.

[Friedenthal, Albert, Musik, Tanz und Dichtung beiden Kreolen Amerikas, (Berlin: Hausbücher-Verlag Hans Schnippel, 1913, pp.137-141)]