Yet another German poem that has been set to music. The poet is Rudolph Baumbach (19th century) from his Lieder eines fahrenden Gesellen. This poem about an otherwise unsung member of the plant kingdom is a satire, I believe, on the literary trope of lyrics about roses, violets, and the like. The humor and dry wit of the simple poem please me very much.
DIE SCHNEEWURZ Rudolph Baumbach
Der Winter ist eingezogen Im Hermelingewand, Hat über der Ströme Wogen Eine feste Brücke gespannt.
Er kam aus nordischer Fremde Auf eisiger Winde Spur Und hat ein Todtenhemde Gebreitet über die Flur.
Die junge Keime zagen Und zittern in Todesnoth; Die frierenden Vögel klagen, "O weh, die Sonne ist todt!"
Da regt sich's im Grunde leise, Die Decke knistert und bricht, Die Schneewurz aus dem Eise Steigt singend an das Licht:
Ich brauche nicht Regen, Nicht Sonnenglüh'n, Kann allerwegen Grünen und blüh'n.
Nicht frommt mir Gekose Vom Mailüftlein, Ich bin keine Rose, Will keine sein,
Kann Immen und Hummeln Nicht Honig bieten; Sie sollen sich tummeln Um andre Blüthen.
Kein Finger flicht mich Zum Maienkranz, Kein Mädchen bricht mich Zum Reihentanz,
Und wenn ich verderbe, Schafft's keinem Pein: Ich blühe und sterbe Für mich allein.